BUGLAS: Nachfrage nach direkten Glasfaseranschlüssen steigt weiter an

Bonn, 07.12.2018 - 903.061 Privat- und Geschäftskunden haben Stand Ende November 2018 ihre Glasfaseranschlüsse, die bis mindestens in die Gebäude reichen, bei den im Bundesverband Glasfaseranschluss (BUGLAS) organisierten Unternehmen gebucht.Diese Zahl macht etwas mehr als 72 Prozent des gesamten Take-ups aus, also den tatsächlich gebuchten FttB/H-Anschlüssen (Fiber to the Building/Home), der hierzulande aktuell bei rund 1,25 Millionen liegt. Die BUGLAS-Mitglieder können etwas mehr als jeden zweiten von ihnen ausgebauten Glasfaseranschluss erfolgreich vermarkten. Sie gehen mehrheitlich davon aus, dass der Take-up in den nächsten beiden Jahren weiter ansteigen wird. Diese Ergebnisse der im November dieses Jahres durchgeführten und mit aktuellen Marktdaten angereicherten Umfrage gab Verbandsgeschäftsführer Wolfgang Heer gestern bei einem Pressegespräch anlässlich des BUGLAS-Jahreskongresses „5G – Fiber is the Driver“ in Niederkassel bekannt.


„Unsere Mitgliedsunternehmen bieten mit ihren Top-Produkten im Privatkundenbereich Download-Bandbreiten zwischen 200 MBit/s und einem Gigabit pro Sekunde und im Upload Bandbreiten zwischen 50 und 500 MBit/s an“, erläuterte Heer. „Angesichts der hohen Buchungsquoten und des kaum messbaren Churns, also der Abwanderung von Kunden, ist dies ein klarer Beleg dafür, dass die hohe Leistungsfähigkeit von FttB/H-Anschlüssen auch im Markt angekommen ist.“ Bei mehr als jedem dritten BUGLAS-Unternehmen, das sich an der Umfrage beteiligt hat, ist G.fast im Einsatz oder in der Diskussion. Mit G.fast können auf der Kupfer-Inhouseleitung erhebliche Bandbreitenzugewinne mit Summen-Bandbreiten jenseits von einem Gigabit pro Sekunde erzielt werden. Der Einsatz dieser Technologie ist dann sinnvoll, wenn die Glasfaser bis in den Keller verlegt wurde und sich etwa im Bestandsbau die Faser nicht direkt bis in die Wohnung verlegen lässt.


Über 40 Prozent der Mitgliedsunternehmen, die sich an der Umfrage beteiligt haben, würden bei entsprechender Vergabe regionale 5G-Lizenzen beantragen beziehungsweise denken ernsthaft darüber nach. „Unternehmen, die lokal und regional den FttB/H-Ausbau betreiben, bringen mit ihren engmaschig ausgerollten Glasfasernetzen beste Voraussetzungen für den Roll-out von 5G mit“, so Heer weiter. „Wenn der neue Mobilfunkstandard in absehbarer Zeit erfolgreich in die Fläche gebracht werden soll, ist der regionale Ausbau unverzichtbar.“ Der BUGLAS hat sich vor diesem Hintergrund bereits mehrfach bei Politik und Regulierung für die Vergabe regionaler Frequenzen stark gemacht.


Deutlich mehr als die Hälfte der BUGLAS-Mitglieder würde bei einem entsprechenden Angebot auf dem Arbeitsmarkt weitere Mitarbeiter einstellen. Vorrangig gesucht werden dabei Kabel- und Glasfasermonteure, Ingenieure, Planer, Elektroniker und Tiefbaukräfte. Die Hälfte der an der Umfrage beteiligten Unternehmen wirkt dem Fachkräftemangel durch eigene Ausbildungsanstrengungen entgegen. Ausgebildet werden unter anderem IT-Spezialisten, Mechaniker und Monteure, Elektroniker sowie kaufmännische und Verwaltungsberufe.


„Wir stehen zum Jahresende 2018 vor entscheidenden Herausforderungen für den weiteren Ausbau von Hochleistungs-Kommunikationsnetzen und der digitalen Infrastruktur“, führte der BUGLAS-Geschäftsführer abschließend aus. „Politik, Regulierung und Wettbewerbsaufsicht müssen bei den zentralen Vorhaben 5G-Frequenzvergabe, Bewertung des geplanten Kabel-Mergers, der Novellierung des DigiNetz-Gesetzes und der anstehenden großen Novellierung des Telekommunikationsgesetzes die Weichen so stellen, dass möglichst viele Marktakteure ihren zwingend notwendigen Beitrag leisten können.“

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