Bedenken von amerikanischer Gewerkschaft bringen Fusion von T-Mobile US und Sprint in Gefahr

Washington, D.C., 21.06.2019 - Die Fusion der Telekom-Tochter T-Mobile US mit Sprint in den USA ist eine schlechte Nachricht für Arbeitnehmer und Verbraucher, dessen ist sich die US-amerikanische Gewerkschaft Communications Workers of America (CWA) sicher. Zehn US-Bundesstaaten haben die Bedenken der Union und anderer Gegner gehört und Klage eingereicht, um die Fusion zu blockieren. Die Deutsche Telekom hat es versäumt, ihren Einfluss auf T-Mobile US zum Schutz der Arbeitnehmerrechte zu nutzen und hat auf die Bedenken der CWA und anderer Interessengruppen nicht reagiert.


Die CWA war eine der ersten Organisationen, die zur Fusion Bedenken geäußert hat. Die Gewerkschaft war führend bei der Ablehnung des Zusammenschlusses. CWA-Präsident Chris Shelton hat vor zwei Kongressausschüssen über die Auswirkungen der Fusion auf die Arbeitnehmer ausgesagt. Das Engagement der CWA hat es T-Mobile US-Arbeitnehmern ermöglicht, sich mit Mitgliedern des Kongresses und der Aufsichtsbehörden der Federal Communications Commission zu treffen.


Jody Calemine, General Counsel der CWA, sagt:


„Die CWA sieht im geplanten Zusammenschluss der Konkurrenten T-Mobile US und Sprint in den USA nach wie vor eine gefährliche Marktkonzentration, die sowohl für die Arbeitnehmer als auch die Kunden von Nachteil sein wird. Der Mutterkonzern Deutsche Telekom hält sich bislang auffallend zurück und macht seinen Einfluss in einem der wichtigsten Märkte für den Konzern nicht geltend. Ein großer Fehler. Zumal aktuell die Klage von zehn Bundesstaaten vorliegt, die die Fusion blockieren.


T-Mobile US unter CEO John J. Legere verstößt seit Jahren gegen US-Arbeitsgesetze. Insbesondere verhindert T-Mobile US, dass sich amerikanische Angestellte in der CWA organisieren und so für ihre Arbeitnehmerrechte eintreten können. Zu den Schikanen und der Einflussnahme zählen gezielte Maßnahmen wie die Befragung von Mitarbeitern über ihre Gewerkschaftsaktivitäten, die Überwachung von Mitarbeitern, die sich organisieren sowie die Isolierung von Mitarbeitern aufgrund ihrer Gewerkschaftsnähe. Das Unternehmen hat sogar Gewerkschaftsmitglieder entlassen. Diese Einschüchterungsversuche und Drohungen müssen sofort gestoppt werden.


Hier sind auch die Deutsche Telekom und ihr Vorstandsvorsitzender Timotheus Höttges gefragt. Er muss endlich aus seiner Deckung kommen und auf John J. Legere einwirken, unsere Forderungen ernst zu nehmen. Denn anders als von Höttges behauptet, ist die CWA nicht bloß „eine Stimme in einem Konzert“, sondern ein entscheidender Player, wenn es zur Fusion mit Sprint kommen soll. Um nicht 30.000 Arbeitsplätze in den USA zu gefährden, fordern wir von T-Mobile US eine Arbeitsplatzgarantie auszusprechen. Zudem muss die Deutsche Telekom das Jahrzehnt der illegalen Aktivitäten von T-Mobile in den USA beenden und sich verpflichten, sich nicht einzumischen und die Rechte der US-Mitarbeiter am Arbeitsplatz zu respektieren.


Die Deutsche Telekom beruft sich gerne auf ihre Unternehmenswerte. Sie sei ein verantwortungsbewusster Arbeitgeber, der sich an Gesetze halte und integer handle. Als Mehrheitsaktionär von T-Mobile US ist es für die Deutsche Telekom daher unerlässlich, die Verantwortung zu übernehmen und das Verhalten ihrer Tochter T-Mobile US zu ändern.“

pixabay.com/CWA