BUGLAS: Nordrhein-Westfalen goes digital – Glasfaserausbau kommt lokal/ regional weiter voran

Bonn, 0510.2018 - Das bevölkerungsreichste deutsche Bundesland hat auf dem Weg in die Digitalisierung Fahrt aufgenommen. Die nordrhein-westfälische Landespolitik erarbeitet derzeit eine umfangreiche Digitalstrategie, gerade in den Bereichen Bildung, Verkehr/Mobilität und Industrie 4.0 zeichnen sich neue Anwendungsfelder ab, und der Glasfaserausbau, der die Datenautobahnen für die Digitalisierung schafft, kommt lokal und regional weiter voran. Unter dem Motto „Gigabit für NRW: Strategien und Best Practice“ informierten der Bundesverband Glasfaseranschluss (BUGLAS), das Institut für Systemforschung der Informations-, Kommunikations- und Medientechnologie der Bergischen Universität Wuppertal (SIKoM), das Kompetenzzentrum Gigabit.NRW und das Breitbandbüro des Bundes am 25. September in Wuppertal rund 130 Vertreter von Kommunen und Kreisen sowie aus der Branche umfassend zu zentralen Themen beim Auf- und Ausbau hochleistungsfähiger Kommunikationsinfrastrukturen.


Nach der Begrüßung durch den Prorektor der Universität Wuppertal, Prof. Dr. Andreas Frommer, und BUGLAS-Geschäftsführer Wolfgang Heer erläuterte der nordrhein-westfälische Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie, Prof. Dr. Andreas Pinkwart, die aus seiner Sicht zentralen Handlungsfelder für die NRW-Digitalstrategie. Dazu zählen neben Bildung und Kultur, digitaler Verwaltung sowie Energie und Klima auch Forschung und Innovation, Gesundheit und Pflege, Mobilität, Wirtschaft und Arbeit, Sicherheit und Datenschutz sowie Teilhabe und Chancen und nicht zuletzt auch schnelles Internet. Interessierte können ihre Anregungen zu den Handlungsfeldern und Maßnahmen noch bis zum 7. Oktober 2018 online unter www.digitalstrategie.nrw<http://www.digitalstrategie.nrw> eingeben.


Im Anschluss an den Ministervortrag stellte Heer den Teilnehmern aktuelle Zahlen hinsichtlich der Entwicklung von Datenvolumina, Glasfaseranschlüssen und der Nachfrage nach hohen Bandbreiten vor, die nach Auffassung des deutschen Glasfaserverbands klar die zentrale Anforderung an nachhaltige Kommunikationsnetze zum Ausdruck bringen: Die jederzeitige und ortsunabhängige Verfügbarkeit ultraschnellen Internets, die nur durch einen flächendeckenden Glasfaserausbau bis mindestens in die Gebäude und zu allen mobilen Zugangspunkten gewährleistet werden kann. Anschließend gab der BUGLAS-Geschäftsführer einen Überblick über den aktuellen Stand hinsichtlich der Überarbeitung des DigiNetz-Gesetzes, der im kommenden Jahr anstehenden „großen“ TKG-Novelle und der Vergabe der 5G-Frequenzen sowie zu den aktuellen Gigabit-Strategien der Bundesländer.


Wie sich Nordrhein-Westfalen zur Gigabit-Region entwickelt, zeigte danach Mareike Zechel von Gigabit.NRW auf. Dabei erläuterte sie den aktuellen Versorgungsstand in städtischen, halbstädtischen und ländlichen Räumen ebenso wie die verschiedenen Fördermöglichkeiten, die das Land für Breitbandausbau- und Digitalisierungsmaßnahmen bereitstellt. Im Anschluss verdeutlichte Tim Brauckmüller, als Geschäftsführer der atene KOM auch mit der Leitung des Breitbandbüros des Bundes betraut, wie das in der vergangenen Legislaturperiode eingeführte Bundesförderprogramm weiterentwickelt werden soll, um der geänderten bundespolitischen Zielvorgabe „Gigabit-Netze“ beziehungsweise „Infrastrukturwechsel hin zur Glasfaser“ gerecht werden zu können. Nach der Mittagspause stellte Monika Gatzke, Leiterin des Projektes CPS HUB NRW an der Universität Wuppertal, die Initiative Bergisch.Smart! vor und machte klar, dass viele Fazetten der Digitalisierung Wechselwirkungen mit fast allen Lebens- und Wirtschaftsbereichen haben.


Im Best Practice-Block beleuchteten vier Präsentationen unterschiedliche nordrhein-westfälische Glasfaser-Projekte. Udo Jürkenbeck stellte den flächendeckenden Ausbau und den Aufbau der Sparte Multimedia der MEGA Monheim vor, Christof Sommerberg die Vorgehensweise bei den vielfältigen FttH-Ausbauten der Deutschen Glasfaser und Jochen Wilms den Roll-out im verstädterten Kreis Coesfeld. Neben diesen eigenwirtschaftlichen Projekten wurde mit dem FttC-Ausbau im Kreis Höxter auch ein gefördertes Ausbauvorhaben von Kai-Timo Wilke erläutert. Zum Abschluss wurden Chancen und Risiken verschiedener Anwendungspotenziale der Digitalisierung im Rahmen einer Podiumsdiskussion beispielhaft für die Bereiche Bildung, Automotive und Industrie 4.0 von Nils Malzahn, innowise GmbH, Dr. Michael Krause, SIKoM, und Hermann Kern von P3 Solutions erörtert.


In einer kleinen Begleit-Ausstellung hatten die Unternehmen eku Kabel & Systeme, OpenNumbers und Speed Elektronik ihr Leistungsangebot für den Glasfaserausbau vorgestellt.


eku Kabel & Systeme unterstützt ausbauende Unternehmen mit einem breiten Produktangebot in den Bereichen Datennetzwerk- und Fernmeldetechnik, umfangreichem Zubehör für passive Glasfasernetze sowie Kabeln und Leitungen. Mehr Informationen unter: www.eku.de<http://www.eku.de>


Glasfaseranbieter können im Bereich Telefonie, hierzu zählen Zuführung, Terminierung, vTNB, virtuelle Telefonanlage, VOIP-Trunk und SIP-Account, auf die langjährige Expertise von OpenNumbers vertrauen. Mehr Informationen unter www.opennumbers.de<http://www.opennumbers.de>


Speed Elektronik versteht sich als Lösungspartner für TK-Netzbetreiber für die Themenbereiche Systemintegration, Fernwirktechnik. Kabelkonfektionen bis hin zur Installation und Inbetriebnahme der Systemtechnik in den Technikstandorten. Mehr Informationen unter: www.speed-elektronik.de<http://www.speed-elektronik.de>


Das anhaltend hohe Interesse an Glasfaserausbau und Digitalisierung – BUGLAS und SIKoM hatten bereits in den vergangenen drei Jahren sehr gut besuchte Infotheken für Kommunalvertreter in Wuppertal und Solingen ausgerichtet – ist nach Auffassung der Veranstalter klarer Beleg dafür, dass Experten-Rat und die Vermittlung von „how to“ durch Praxisvorträge auch weiterhin unverzichtbar sind, um das Land NRW auf dem Weg ins Gigabit-Zeitalter weiter voranzubringen.

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